2014 Fahrten Bielefeld Papenburg

Fahrten nach Bielefeld und Papenburg

Der Heimatverein Langeoog im Frühjahr nach Bielefeld und im September zur Landesgartenschau nach Papenburg.  Auf dem Weg nach Bielefeld ging es vorher noch zum Automobilmuseum in Melle. Technische Güter müssen regelmäßig benutzt werden, wenn man sie für die Zukunft erhalten will. Die im Museum ausgestellten Fahrzeuge sind funktionsfähig und werden regelmäßig benutzt. Viele Leihgeber haben dafür ihre besten Schätze zur Verfügung gestellt. Das Meller Automuseum zeigt stets 200-300 Fahrzeuge. Durch sein einmaliges Konzept ist das Automuseum Melle in der beneidenswerten Lage, wirklich erstklassige Automobile und Motorräder vom Beginn der Motorisierung bis hin zu außergewöhnlichen Exponaten jüngerer Zeit in laufendem Wechsel zu zeigen. Wiederholungsbesuche werden so zu einem stets neuen Erlebnis. Durch die sachkundige Führung des Gründers kam die Langeooger Gruppe aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine solche Fülle von Autos aus der ersten Phase der Autos bis zu modernen Designentwürfen von Colani, dazwischen vom Gogo bis zum Rolls Royce alles was nicht nur Männern Spaß macht. Aufgelockert mit anderen Themen vom Fahrrad, Moped bis zum Kinderwagen, die auch zu den jeweiligen Entwicklungs-Dekaden passten, es war für alle sehr beeindruckend. Ein mehrmaliger Besuch dorthin lohnt sich immer, das war übereinstimmende Meinung anschließend im Bus.

Nach dem Einchecken im Hotel in Bielefeld ging es dann Abends in die zum Restaurant „Glück und Seligkeit“ umgebaute ehemalige Kirche. Es hinterlässt bei manchen sicher einen eigenartigen Geschmack, wenn man in einem Gebäude, welches  über hundert Jahre auch für Glauben mit anderen Facetten wie Trauer und Leid und innerer Einkehr stand, nur noch den leiblichen Geschmacksverstärker Glück und Seligkeit vorfindet. Aber originell umgestaltet war das Restaurant wirklich.

Am nächsten Tag ging es frühzeitig los, um bei der Stadtinformation Bielefeld unsere Stadt-Landführerin für zwei Tage abzuholen. Wir hatten mit Gerlinde Salzmann das Glück in ihr eine profunde Kennerin der Bielefelder Geschichte und seiner weiträumigen Umgebung zu finden. Aber ihre herausragende Fähigkeit war, dass sie mit einem geschichtlichen Anknüpfungspunkt, z.B. Familie Oetker,  die Jahrzehnte Familiengeschichte, Wirtschaftsgeschichte , allgemeine historische Daten und Prozesse der Jahrhunderte miteinander verbinden konnte und das erzählte Frau Salzmann spannend und humorvoll. 
Wenn man 25 Jahre als Vorsitzender solche Reisen mitorganisiert, dann hat man schon viele Fremdenführer erlebt und kann das, glaube ich,  beurteilen. In den 70er Jahren fuhr der Heimatverein mit 17 Mitgliedern für drei Tage nach Helgoland und die Mitglieder, die heute noch davon erzählen können, sie bekommen mehrheitlich ein Leuchten in die Augen, wenn die Sprache auf den damaligen Fremdenführer durch die Bunkeranlagen Helgolands  kommt. Das lag aber weniger an seinen profunden Kenntnissen, der Mann muss ausgesehen haben wie eine Mischung aus Lord Mountbatten und  Hardy Krüger in blauen Tuch. Von den 17 Mitreisenden waren 14 Frauen.

Mit Frau Salzmann erkundeten die Mitglieder des Heimatvereins dann die Stadt Bielefeld, die auch ohne Besichtigung der Oetker Werke, vieles zum Erkunden bietet. Ebenso in Lemgo, mit seinem  Hexenbürgermeisterhaus. Benannt nach dem Bürgermeister Cothmann, der ein fanatischer „Hexenjäger“ war. Dadurch, dass in großer Anzahl Prozessakten zu den schrecklichen Hexenprozessen vollständig erhalten blieben, hat die Stadt Lemgo in beeindruckender Weise sich auch dieser Vergangenheit gestellt und mit dem „Hexenbürgermeisterhaus Lemgo“ ein bedrückendes Mahnmal für Interessierte begehbar gemacht. Durch den Teutoburger Wald ging es dann noch zum Hermannsdenkmal, zur Wäschefabrik in Bielefeld und zum Abendessen auf die Sparrenburg. Der Weg dorthin nötigte unserem Busfahrer der Firma Jakobs wirklich alles ab an fahrerischen Können. Am nächsten Morgen ging es dann Richtung Insel, unterbrochen von der Besichtigung eines Spargelhofs und ein Mittagessen nach dem Motto: „All you can eat!“

Im September fuhr der Heimatverein zur Landesgartenschau nach Papenburg. Ein aufwendig gestaltetes Gelände war dort errichtet worden mit allen Blumen und Gewächsen die man sich nur vorstellen kann. Eine Führung über das Gelände, durch das Schmetterlingszelt und zum Hafengelände von dem aus es Nachmittags wieder nach Hause ging.

Hendrik Tongers
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